Unzurechnungsfähige Wirtschaftspolitik Drucken
Geschrieben von: Baraka   
Montag, den 23. November 2009 um 00:00 Uhr
 
Bis zum Jahresende wird sich auch durch gefälschte bzw. weitestgehend aussagelose Statistiken nur ein geringes "Wirtschaftswachstum" propagieren lassen. Das Finanzministerium ließ verlautbaren, dass nun auch eine spürbare Zurückhaltung beim Konsum zu Lasten der Wirtschaft gehe. Der mangelnde Konsum wird auf eine anhaltende Unsicherheit über die weiteren Arbeitsplatz- und Einkommensperspektiven der privaten Haushalte zurück geführt. Selbsternannte "Experten" bestätigen zudem im Monatsbericht des Ministeriums, dass es nach wie vor große Überkapazitäten in der Wirtschaft gebe, demzufolge mit weiterem und spürbarem Stellenabbau zu rechnen sei.

Zugleich wird die Propaganda eines neuen Aufschwungs fortgesetzt. So erhole sich die Industrie weiterhin, und die Stimmung bessere sich ebenfalls. Besonders im Sommer wurden vom Bund zu Wahlkampfzwecken massive Summen in das marode Produktionssystem gepumpt, um einen Wirtschaftsaufschwung zu simulieren. Insbesondere durch Investitionen wird das Inlandsprodukt, welches als Maßstab für Wirtschaftswachstum propagiert wird, künstlich frisiert. Die desaströse Lage wird deutlich angesichts der Berechnung, die ein Wachstum von lediglich 0,7 Prozent angeben, welches in der massenmedialen Propaganda dann als "kräftiger Wachstumsschwung" fantasiert und propagiert wird. Auch die OECD erwartet für das gesamte Jahr 2009 einen massiven Einbruch in der Wirtschaftsleistung um letzlich 4,9 Prozent. Dies wäre der mit Abstand stärkste Rückgang seit Gründung der Bundesrepublik.
Die nun angekündigten schlechten Zahlen belegen erneut die Unzurechnungsfähigkeit wie auch Kriminalität der gesamten wirtschaftsliberalen Doktrin, die sinnlose Wachstumsprozesse und damit auch ein parasitäres Produktionssystem auf Pump aufrecht erhält, anstatt eine auf Vernunft basierte Politik zu betreiben, die sich an der realwirtschaftlichen Grundlage der etablierten Marktwirtschaft orientiert, nämlich dem privaten Konsum als eigentliche und unmittelbare Quelle der letztendlichen Wertschöpfung. Die verlogene und geisteskranke Propaganda aus Politik und Massenmedien betrügt aber systematisch und größtenteils absichtsvoll die Öffentlichkeit, indem statt eines Mangels an Kaufkraft, als Grundlage für Konsum, ein Mangel an Wachstum dargestellt wird. Dies dient einzig den herrschenden parasitären Kräften, welche auch Politiker und Massenmedien überwiegend steuern, und Menschen weiterhin in einem System abstrakter, unproduktiver Erwerbsarbeit, der Lohnabhängigkeit und des Existenzkampfes gefangen halten.

Schon lange aber gibt es ein wirtschaftliches und darüber hinaus demokratisches Konzept, welches sich vielmehr an realem Bedarf und Konsum orientiert, und dementsprechend auf eine flächendeckende Erhöhung der Kaufkraft abzielt, und nicht auf eine Alimentierung eines maroden Produktionssystems, indem es überwiegend darum geht, Einkommen zu generieren, anstatt realen Bedarf mit produzierten Waren und Dienstleistung zu decken. Dieses Konzept ist das Bedinungslose Grundeinkommen, welches aufgrund seiner Orientierung an unmittelbarer menschlicher Freiheit und individuellen Bedürfnissen von den Verfechtern (sozial-)rassistischer Herrschaftsgesellschaftsordnungen (neo-/links-)liberaler Prägung abgelehnt wird, weil es den ersatzreligiösen Kult der Lohnabhängigkeit und deren Arbeitszwang zur Einkommenssicherung antastet und durch freiheitlichere Strukturen ökonomischer Selbstbestimmung und -verwirklichung zu ersetzen gedenkt.

Insbesondere der neoliberale Marktfetisch und die diesem ergebenen Politik-Marionetten befinden sich jedoch in einem infatilen und psychotischen Wachstumswahn, der zu Lasten einer realwirtschaftlich orientierten Politik, und einer entsprechend Nachfrage- und Bedarfsorientierten Ökonomie stattdessen die Interessen des insbesondere durch Zinsen generierten fiktiven Kapitals bedient, und damit eine zerstörerische, parasitäre Wachstumsökonomie, die ein System der Verelendung und Verarmung etabliert, das zu Macht- und Herrschaftszwecken gebraucht wird.