Krieg: Immer gut für's Geschäft Drucken
Geschrieben von: Baraka   
Freitag, den 17. Juni 2011 um 22:36 Uhr

Die Massenmedien haben längst das Interesse verloren. In Libyen herrscht irgendwie Krieg. Und es fließt Öl. Die Rebellen sind bereits Handelspartner des Westens. Spätestens hier könnte man zu einer überhaupt nicht spektakulären Erkenntnis gelangen: Der Libyen-Einsatz dient gar nicht humanitären Zielen. Sondern wirtschaftlichen. Dabei hätte es doch so schön sein können.

Was für eine Story: So viel Wüste, ein geknechtetes Volk, Rebellen und ein böser, abgrundtief böser Diktator, eindeutig auf der dunklen Seite der Macht. Aber kein Todesstern für den alternden Imperator. Dafür sehr viel Öl. Und statt eines Happy Ends kommt eine westliche „Werte-Allianz“. Um ihre reichhaltigen Werte zu verteidigen und zu vermehren. Nämlich ihre Geldwerte, nach erfolgreichem Geschäft.

Bomben gegen Öl. Wieder einmal. Es geht ums Geschäft, und das läuft im Krieg besonders gut. Wer hätte das gedacht....!? Nein, Westerwelle nicht. Zum Einen lässt der für sich denken. Das nennt man Experten-Konsultation. Zum Anderen ging und geht es dem nur um das Abfeiern seiner Profilneurose. Seiner chronischen und latenten Minderwertigkeitskomplexe.

Darum wird gehetzt, wenn es gegen (vermeintlich) Schwächere geht. Und feige gebuckelt und geheuchelt, wenn es ums große Ganze geht. Um eine monopolistische Wirtschaftsdiktatur, die von den meisten immer noch für „Kapitalismus“ gehalten wird. Von der im weitesten Sinne korrupte Politdarsteller wie Westerwelle und seine neoliberale Baggage ein Stückchen abhaben wollen.

Ein Stückchen vom Kuchen der über Menschenrechten und demokratischer Rechtsstaatlichkeit stehenden Multis. Ein Stückchen vom Kuchen ihrer Geschäfte. Das lukrativste Geschäft ist und bleibt der Krieg. Erst recht, wenn der neben den militärischen Kosten auch noch jede Menge Öl in das weit geöffnete Maul des westlichen Wohlstandsbürgertums pumpt.

Das auch im 21. Jahrhundert noch nicht gelernt hat, dass man Geld nicht essen und Öl nicht trinken kann. Die Revolution geht von ganz woanders aus. Wenn sie erfolgreich sein will, muss sie vor allem auch eine gegen das schweigende, mitlaufende, duckmäuserische Wohlstandsbürgertum sein.

Und dessen größte Angst verkörpern: Alles zu verlieren, was es besitzt. Was es sich so hart, fleißig, aufopferungsvoll und aufrichtig auf Kosten anderer erarbeitet hat. Echte Demokratie heißt eben auch, und beginnt damit, eine Moral der Scheinheiligkeit durch eine Moral des Gewissens zu ersetzen. Einen infantilen und rassistischen Leistungs- und Belohnungsfetisch durch ein aufgeklärtes und vernünftiges Teilhabe- und Bedarfsverständnis. Und mit diesem auch durch ein humanes Freiheitsverständnis.