Letzter Spieltag: Potsdam wird erneut Deutscher Meister Drucken
Geschrieben von: Baraka   
Montag, den 14. März 2011 um 00:33 Uhr

Der letzte Bundesliga-Spieltag endete ohne Überraschungen: Turbine Potsdam verteidigte die Tabellenführung und wird damit alter und neuer Deutscher Meister. Knapp dahinter, mit einer rekordverdächtigen Torbilanz, sichert sich der 1. FFC Frankfurt den zweiten Tabellen- und Champions League-Platz.

Am anderen Ende der Tabelle muss der 1. FC Saarbrücken mit dem Herforder SV den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Selbst ein Punktgewinn hätte den Saarbrückerinnen nicht mehr geholfen, da der direkte Konkurrent USV Jena beim VfL Wolfsburg gewann und sich damit am letzten Spieltag aus eigener Kraft den Ligaverbleib sicherte.

Saarbrücken war dagegen beim FCR Duisburg chancenlos. Den Duisburgerinnen wiederum bleibt in dieser Saison nur der dritte Tabellenplatz hinter Frankfurt und Potsdam. Beide Teams waren zuletzt im Kampf um die Meisterschaft unter sich geblieben. Am letzten Spieltag hatten die Potsdamerinnen gegen die SG Essen-Schönebeck schnell für klare Verhältnisse gesorgt. Auch Konkurrent Frankfurt war früh in Führung gegangen und hielt den Druck auf den Tabellenführer damit nahezu bis zum Schluss aufrecht.

Während sich Potsdam nach der Führung jedoch schwer tat, sorgte der FFC gegen Bayern München für ein Torfestival. Turbine gewann am Ende vor einer Rekordkulisse von 7000 Zuschauern im Karl Liebknecht-Stadion mit 3:0 durch Tore von Viola Odebrecht in der dritten, Anja Mittag in der vierten und Babett Peter in der 57. Minute. Der Sieg sichert den Potsdamerinnen den dritten Meistertitel in Folge und die insgesamt fünfte Meisterschaft seit 2004.

Frankfurt erzielte zum Saisonabschluss gleich acht Tore und knackte damit die 100-Tore-Marke in der Liga. Bereits nach zwanzig Minuten führte der Tabellenzweite nach Toren von Svenja Huth, Gina Lewandowski, Conny Pohlers und durch ein Eigentor von Corinna Paukner mit 4:0. Noch vor der Pause gelang es den Bayern dann zunächst noch auf 4:2 zu verkürzen. Ein Doppelpack von Vanessa Bürki hatte für die kurfristige Ergebniskosmetik zur Halbzeit gesorgt.

In der zweiten Hälfte ging das muntere Frankfurter Toreschießen aber weiter. Fast schon standesgemäß war es Rekord-Bundesliga- und Nationalspielerin Birgit Prinz vorbehalten, mit dem 5:2 auch das hundertste Saisontor für den FFC zu erzielen. Sie erzielte anschließend noch zwei weitere Tore für die Hessinnen, davon eines per Foulelfmeter.

Außerdem traf erneut Pohlers, die damit zur besten Torschützin der Saison wurde. Mit 25 Treffern ließ sie damit Vereinskollegin Kerstin Garefrekes und die Duisburgerin Inka Grings hinter sich. Beide Spielerinnen waren insgesamt 23 Mal erfolgreich, ebenso wie Prinz nach ihren drei Toren am letzten Spieltag. Frankfurt beendet die Saison mit insgesamt 103 Toren und 16 Gegentoren – beides Liga-Bestwerte.

Zuletzt ebenfalls mehr als hundert Treffer in einer Spielzeit waren ausgerechnet dem Frankfurter Erzrivalen aus Potsdam in der Saison 2005/2006 gelungen. Auch in dieser Spielzeit war Potsdam Meister geworden und hatte dabei 115 Treffer erzielt bei 13 Gegentoren. In der aktuellen Spielzeit reicht die ähnlich gute Torbilanz der Frankfurter allerdings nur zum zweiten Tabellenplatz.

In knapp zwei Wochen treffen die beiden Spitzenteams noch einmal im direkten Duell aufeinander. Dann endet die Saison mit dem DFB-Pokal-Finale am 26. März in Köln. In der Liga rangiert hinter Frankfurt und Potsdam der FCR Duisburg auf dem dritten Tabellenplatz. Nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal und dem Aus in der Meisterschaft feierten die Duisburgerinnen mit einem 5:0 Erfolg über Saarbrücken zumindest einen siegreichen Saisonausklang.

Alexandra Popp war gleich dreimal erfolgreich und ließ den Ausfall von Toptorjägerin Inka Grings vergessen. Mandy Islacker und Femke Maes waren die weiteren Duisburger Torschützinnen. Den Saarbrückerinnen fehlten damit durch den gleichzeitigen Jenaer Sieg gegen Wolfsburg schließlich fünf Punkte zum Klassenerhalt.

In der ersten Halbzeit war der VfL noch durch Ivonne Hartmann in Führung gegangen, doch nach der Pause drehte Jena innerhalb von vier Minuten das Spiel. Ein Doppelpack von Carolin Schiewe in der 62. und per Foulelfmeter in der 66. Minute sorgte für einen 2:1 Auswärtssieg der Thüringerinnen. Jena belegt damit den zehnten Tabellenplatz hinter Essen-Schönebeck auf Rang Neun und Leverkusen auf dem achten Platz.

Die Werkself verlor auch zum Saisonabschluss noch einmal deutlich mit 1:5 gegen den SC 07 Bad Neuenahr. Alle fünf Treffer erzielte Celia Okoyino da Mbabi. Carolin Dej hatte kurz vor der Pause den Leverkusener Ehrentreffer erzielt. Bad Neuenahr schiebt sich in der Tabelle an Wolfsburg vorbei auf den sechsten Platz. Bayern München bleibt zum Saisonende der fünfte Tabellenrang, während der Hamburger SV den vierten Platz direkt hinter den drei Top-Mannschaften der Liga erreicht.

Ihr letztes Saisonspiel gewannen die Hamburgerinnen beim Tabellenletzten Herforder SV mit 3:1. Nach dem Führungstor für den HSV durch Kim Kulig in der zehnten Minute gelang Anna Laue kurz nach der Pause zunächst der Ausgleich. Anschließend machten aber Antonia Göransson und Ana Maria Crnogorcevic in der Schlussphase des Spiels den Hamburger Sieg und die bislang beste Saisonplatzierung des Vereins klar.

Die Ergebnisse des letzten Spieltages und die Abschlusstabelle der Saison 2010/2011 gibt es hier in einer Übersicht. Die letzten Saisonspiele der beiden diesjährigen Meisterschaftskontrahenten Potsdam und Frankfurt gibt es sowohl in voller Länge, als auch in Zusammenfassungen auf DFB-TV zu sehen.