Tag des Einkommens |
Samstag, den 01. Mai 2010 um 00:00 Uhr |
Am diesjährigen 1. Mai wird erstmals der Tag des Einkommens gefeiert. Gewürdigt wird damit die für die kapitalistische Marktwirtschaft wesentlich höhere Bedeutung des Einkommens gegenüber der Arbeit, die lediglich ein notwendiges Übel darstellt, dass im Zuge von technologischen und kulturellem Fortschritt in zunehmenden Maße wegrationalisiert oder auch in erträglichem und menschenwürdigerem Maße verteilt, wie auch entlohnt werden kann. Darüber hinaus wird damit deutlich gemacht, dass im Rahmen kapitalistischer Gesellschaftsstrukturen, insbesondere wenn sie derart massiv, umfassend und totalitär bestimmend sind, wie gegenwärtig, Einkommen ein unveräußerliches Grundrecht darstellt, da es eine Notwendigkeit sowohl für das individuelle Überleben wie auch zur Entfaltung der Persönlichkeit darstellt. Zudem ist es auch Grundvoraussetzung für Tätigkeitsmuster jeder Art, sei sie also in Form von Erwerbsarbeit innerhalb kapitalistischer Produktionsstrukturen ausgeübt, oder als freie, selbstbestimmte Tätigkeitskonzeption außerhalb marktwirtschaftlicher Kapitalverwertung. Dementsprechend reaktionär ist die traditionelle Huldigung der Lohnarbeit zum 1. Mai. Sie ist in geistesgeschichtlicher Hinsicht überwiegend ein Relikt puritanisch-calvinistischer, sowie rassistisch-darwinistischer Weltanschauung und korrespondiert mit der (groß)bürgerlichen liberal-faschistischen Gesellschaftsordnung, in der Lohnarbeit eines der zentralen Unterwerfungsinstrumente und dementsprechend Herrschaftselemente ist. Der insbesondere für marxistisch-sozialistische Geisteshaltungen charakteristische Arbeits- und Leistungskult ist im ganz Wesentlichen ein Element bürgerlich-liberaler Ideologie, die unter dem Deckmantel der Freiheit die Vorherrschaft über Gesellschaft und Ökonomie, bzw. über die Gesellschaft mittels Ökonomie anstrebte und vor allem durch die Industrialisierung, und der damit einher gehenden Etablierung von Lohnarbeit als einzig gültigen gesellschaftlichen Lebensinhalt und ausschließliche Existenzgrundlage, letztlich auch erreichte. Umso wichtiger ist es nun, in Zeiten kollabierender, weil von zunehmend fehlender Bedarfs- und Ressourcendeckung ausgezeichnete Produktionsstrukturen und Absatzmärkte, in denen Lohnarbeit in rapide zunehmendem Ausmaß keine ausreichende gesellschaftliche Einkommensgrundlage mehr darstellt, darauf hin zu weisen und zu betonen, dass das liberale Freiheitsverständnis ein massives, moralistisch-propagandistisches Täuschungsmanöver und Herrschaftsinstrument ist. Das bürgerlich-liberale Verständnis von Freiheit ist vielmehr ein reines Herrschaftsverständnis, das im Wesentlichen aus den religiösen und rassistischen Geisteshaltungen des ausgehenden Mittelalters und 19. Jahrhunderts geprägt ist, und die Ideen und Ideale der Aufklärung lediglich missbraucht, um den großbürgerlichen Herrschaftsanspruch moralistisch zu legitimieren. Völlig im Gegensatz dazu stehen die emanzipatorischen und freiheitlichen Aspekte und Auswirkungen eines bedingungslosen Grundeinkommens ganz wesentlich im Geiste humanistisch-aufklärerischer Konzeptionen. Das Grundeinkommen befreit Arbeit und Gesellschaft gleichermaßen, aus dem nahezu alle Lebensbereiche umklammernden Mechanismen und Prinzipien einer parasitären und ruinösen, weil Zins- und damit Schuldenbasierten Kapitalverwertung. Einer breiteren Aufklärung und Verständnis dieser elementaren Zusammenhänge dient die Initiative, den reaktionären, menschen- und freiheitsfeindlichen Kult der Lohnarbeit zum ersten Mai durch das freiheitliche Konzept des Grundeinkommens zu ersetzen. Dementsprechend wird aus dem Tag der Arbeit vielmehr der Tag des Einkommens. Und in demselben Sinne lässt sich auch das pervertierte bürgerliche, liberale wie sozialistische, die gegenwärtige Gesellschaft noch dominierende und terrorisierende Herrschaftsdogma "Arbeit macht frei" umwandeln und in einem repervertierten, humanistischen, emanzipatorischen und empirisch korrekten Kontext darstellen: Einkommen macht frei! Zur Webseite der Initiative 1. Mai - Tag des Einkommens
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